Lasko – die Faust Gottes (Deutschland 2005-2010) ist keine kirchliche Selbstdarstellung. Wer sich nur ein wenig mit Christentum und Ordensleben auskennt, findet die Stories um den klösterlichen Kampfkünstler und seine geheime Bruderschaft meist hanebüchen bis absurd. Und zugegeben: Von der Prämisse eines waffenlosen Ritterordens über die Plots der einzelnen Folgen bis zu den Charaktären gehorcht praktisch alles den Bedürfnissen einer rein unterhaltenden Actionserie.
Dennoch kann man gerade als kirchlicher Insider etwas von Lasko lernen. Nicht, weil die Figur so sehr von authentischer christlicher Weisheit durchdrungen wäre, sondern im Gegenteil: Lasko als der Held der Geschichte ist immer so, wie ein Außenstehender sich den idealen Vertreter des Christentums vorstellt. Seine Figur ist so gezeichnet, dass sie möglichst alle Sympathien des RTL-Publikums einfängt – Kirchenhistoriker, Liturgen und Kanonisten gehören nicht zur Zielgruppe.
Sofern die Drehbuchautoren nicht völlig danebenliegen, ist es das, was einen Mönch zum Helden selbst einer kirchenfernen Zuschauerschaft macht: Lasko glaubt, was er vertritt. Er zweifelt manchmal an sich selbst und seiner Berufung, findet letztlich aber immer wieder Kraft im Glauben. Er begibt sich – oft impulsiv – für Fremde in Gefahr, ist loyal gegenüber seinen Freunden, vergibt seinen Feinden. Er bricht Regeln, um seinem Gewissen zu folgen, stellt sie aber nicht grundsätzlich infrage. Sein Gelübde der Enthaltsamkeit nimmt er unzweideutig ernst und hat dabei für jede schmachtende junge Frau noch ein verbindliches Lächeln übrig. Scheinheiligkeit und Zynismus überlässt er seinen Gegnern, den Anhängern einer zwielichtigen innerkirchlichen Loge.
Lasko, die Faust Gottes, hat weder geistlichen noch erzählerischen Tiefgang. Aber gerade die Absicht der Serie, ihr Publikum mit einem Helden ohne moralische Ambivalenz zu unterhalten, ist so informativ wie ein gut gemachter Werbe-Clip: Was Lasko gerade auch dem nicht streng katholischen Zuschauer sympathisch macht, ist keine postmoderne, mit sich selbst andauernd auf der Metaebene dialogisierende Dachverbands-Spiritualität. Es ist letztlich eine menschliche Grund-Anständigkeit, die ihr geistliches Fundament weder aufdrängt, noch zur Disposition stellt.